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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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18.07.2006
 

Muh und Mist
Weitere Eigenmächtigkeiten der Redaktion

Nach Auffassung des Duden erwartet man nach „machen“ ein Substantiv.
Die Kuh macht daher Muh. Wer nicht weiß, was ein Muh ist, muß nur lange genug warten, dann macht die Kuh eines. Manchmal übertreibt der Duden es aber auch, zum Beispiel mit den „Tot Geglaubten“.

Hier ist noch eine hübsche Auswahl von Duden-Empfehlungen, immer paarweise:

frei machen – freikratzen
kaputt machen – kaputtsparen
Ein-Euro-Job – Eineurostück
Eufonie – Phonetik
das 4-Fache – der Istzustand
die Rote Karte – das ewige Licht
Furcht einflößend – furchterregend
ebenso viel Mal – genausovielmal
Highlife – High Heels
Strom sparend – energiesparend
immerwährend – lang anhaltend
fernliegend – nahe liegend
nichtssagend – nichts ahnend
Segen bringend – gnadenbringend
Leben spendend – todbringend
tierliebend – Musik liebend
totgesagt – tot geglaubt
wohlberaten – übel beraten
wohlriechend – übel riechend
gewerbetreibend – Handel treibend



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Kommentare zu »Muh und Mist«
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Kommentar von Ballistol, verfaßt am 18.07.2006 um 09.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=558#4878

Es ist schon putzig anzusehen, wie die Duden-Verweser von Mannheim sich und ihrem Hauptprodukt das Waltherchen an die Schläfe setzen.

Wir brauchen nur zu warten, bis es nicht Muh macht, sondern Peng.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2006 um 10.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=558#4925

Zum Ärgerlichsten der Revision gehört für mich immer noch, daß sie nicht den Mut hatte, die unsinnige Silbentrennung zu bereinigen. Schuld daran sind einmal Leute wie die österreichische Wörterbuchredakteurin Ulrike Steiner, für die nicht die Sprache, sondern die Fehlervermeidung der höchste Maßstab ist, schuld ist aber auch die Gleichgültigkeit der meisten Ratsmitglieder gegenüber solchen Fragen. Man kann also weiterhin "Parap-luie" trennen. Wem dient das?

Es ist eine Facette des unglaublichen Qualtitätsverfalls, der die deutsche Wörterbuchwelt zum Gespött der ganzen Welt macht. Kann man diesen schwarzrotgoldenen neuen Duden denn einem Ausländer zeigen, ohne rot, gelb oder schwarz zu werden?
 
 

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