22.02.2009


Theodor Ickler

hochgelobt

Gehobene Verwirrung bei der GZS

der deutsche Konzern, dessen Fahrzeuge in der Fachpresse derzeit hochgelobt werden (SZ 21.2.09)

Daß es sich um Opel handelt, macht die Sache nicht klarer: Baut die Firma zur Zeit besonders gute Autos, oder lobt nur die Fachpresse die lahmen Kutschen über den grünen Klee, vielleicht um den Verkauf anzukurbeln?

Der Rechtschreibduden hat zu hoch einen blauen Kasten und spaltenlange Einträge mit viel Rot und Gelb, deren Unzulänglichkeit schon besprochen wurde. Zu unserem Stichwort gibt die Redaktion verrückterweise zwei angeblich orthographische Varianten an: hoch gelobt (mit Betonung auf der dritten Silbe) und hochgelobt (mit Betonung auf der ersten Silbe). Das erste soll neu sein (rot) – was aber nicht stimmt –, das zweite wird von der Redaktion empfohlen (gelb unterlegt). In Wirklichkeit sind es ganz verschiedene Dinge, wie ja auch die Betonung zeigt: im ersten Fall gelobt mit adverbialem hoch, im zweiten loben mit Richtungszusatz, das Ganze natürlich metaphorisch. Der Eintrag ist der größtmögliche Unsinn, und die Folgen sieht man in der bedauerlichen Zweideutigkeit der Zeitungsmitteilung.


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