18.07.2009


Theodor Ickler

EUROPILL

Kognitive Linguistik auf europäisch

Wer einen Eindruck von der "kognitiven Linguistik" bekommen will, kann sich das folgende Lehrbuch herunterladen:

www.linse.uni-due.de/linse/publikationen/sprache_kognitiv.html

Das Werk gehört zu jenem staatlich geförderten EUROPILL-Projekt, das Linguistik-Lehrbücher in sieben Sprachen herausbringen wollte, damit Studenten in ganz Europa dasselbe lernen. Das sollte natürlich – wie "Bologna" – der Mobilität dienen, wobei nur die Frage nicht beantwortet war, warum man überhaupt noch den Studienort wechseln sollte, wenn überall dasselbe gelehrt wurde. Wer den Fuß in der Tür hatte, konnte seinen theoretischen Ansatz flächendeckend durchdrücken, Alternativen wurden von vornherein kaltgestellt.

Im vorliegenden Buch, das die Naivität des modernen Psychologismus zeigt, wird gleich am Anfang gelehrt, daß im deutschen Hauptsatz die Satzgliedstellung "Subjekt–Verb–Objekt" sei, also genau dieselbe wie im Englischen usw. Verkehrter geht es nicht.
Positiv ist zu vermerken, daß das Buch auch eine der wenigen deutschsprachigen Darstellungen von Anna Wierzbickas "Natural Semantic Metalanguage" enthält.

Die reformierte Rechtschreibung in dieser 2. Auflage ist schwer fehlerhaft.


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http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1192