31.12.2009


Theodor Ickler

Tagonisten

Dumme Dudentrennungen

Das Duden Universalwörterbuch trennt ebenso wie Langenscheidts Deutsch als Fremdsprache nur An-tagonist, Pro-tagonist (verweist aber jeweils auf Agonist!), laut Rechtschreib-Duden ist immerhin auch Ant-agonist, Prot-agonist noch zulässig.
Wozu wird die Etymologie überhaupt noch angeführt, wenn man mit ohnehin ungebildeten und auch nicht wissensdurstigen Benutzern rechnet? In Texten stößt man oft auf Hauptprotagonist, eine der üblichen Verdoppelungen aufgrund verdunkelter Zusammensetzung. Aber warum sollte man auch auf griechische Fachausdrücke zurückgreifen, um etwas so Einfaches wie "Wichtigkeit" auszudrücken? Unnötige Fremdwörterei, deren Bloßstellung als eitles Spreizen dann in der blöden Dudentrennung zutage tritt.
In der Tageszeitung lese ich wieder mal subsummieren. Das hätten die Reformer zulassen sollen, weil es eine nicht mehr ungeschehen zu machende Volksetymologie ist. Aber an diesen täglichen Schwierigkeiten sind sie vorbeigegangen.


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