11.06.2005


Theodor Ickler

Wörtliche Rede

Sie sagte: „Ich gehe jetzt“ (,?) und ging.

Aus dem alten Duden von 1991 kann ich nicht ersehen, ob in diesem Fall ein Komma steht.


Und noch ein Problem:

„Die wörtliche Rede ist, vom Satzganzen her gesehen, ein Gliedsatz ohne Einleitewort, der dem begleitenden Hauptsatz untergeordnet ist. Darum wird die wörtliche Rede durch Komma abgetrennt, wenn der begleitende Satz (sagte er u. ä.) nachfolgt: ‚Ich bin satt“, sagte er.“ (Duden: Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen. 1968, S. 94)

So ähnlich auch heute noch bei Gallmann. Aber es stimmt nicht. Die wörtliche Rede kann jede beliebige Form haben, das spielt überhaupt keine Rolle, weil sie nur ein angeführtes Schallereignis ist: „Oink“, machte er. Es findet ein Wechsel im semiotischen Charakter statt, das Verhältnis zum Obersatz ist daher nicht syntaktisch definierbar. Am nächsten kommt noch der Status eines Akkusativobjekts. Vgl. „Er machte ...“ [und der Sprecher schnippt mit dem Finger]. Das Fingerschnippen ist kein Nebensatz.




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