05.01.2011


Theodor Ickler

Alles englisch

Noch einmal zur Zukunft des Deutschen

Der Zukunftsrat, den Ministerpräsident Seehofer berufen hat, kritisiert, daß in Bayern nur 3,5 % der Studiengänge auf englisch angeboten werden, der Bundesdurchschnitt betrage 5 %.

Dem Rat gehören "22 hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und Kirchen" an. (SZ 5.1.11)

Mir stellen sich zwei Fragen:

1. Was könnte man gegen den Vorteil einwenden, das gesamte Hochschulwesen auf die Weltsprache Englisch umzustellen? Nicht daß ich es angenehm fände, aber mir fehlen leider gute Argumente.

2. Wie kommen solche Räte zustande? (Was haben Gewerkschaften und Kirchen darin zu suchen?) Es ist anzunehmen, daß die Politiker wie seinerzeit bei der Rechtschreibreform irgendwann, wenn es ihnen opportun scheint oder die Bertelsmann-Stiftung dazu rät, den Vorschlag aufgreifen und blitzartig Ernst machen. Gegen die vollendeten Tatsachen wird keiner mehr etwas ausrichten. ("Die Professoren lehren und die Studenten studieren schon auf Englisch", wird es dann heißen [die Großschreibung ist Absicht].)


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