25.07.2011


Theodor Ickler

Seit Kurzem

Weiß die Dudenredaktion, was sie tut?

Im neuesten Duden-Rundbrief ("Newsletter") geht es um die Großschreibung substantivierter Adverbien usw.:

"Die Substantivierung lässt sich leicht an wenigstens einem der folgenden Merkmale erkennen:
– an einem vorausgehenden Artikel (das Für und Wider) oder Pronomen (kein Heute und kein Gestern)
– an einem vorangestellten Adjektiv (penetrante Ohs und Achs) oder einem nachgestellten Attribut (ohne Vor und Zurück der ganzen Entwicklung)
 
Übrigens: Eine Präposition reicht allein im Allgemeinen nicht für eine Substantivierung aus. Daher: Du hast kein Heute und kein Gestern. Aber: Du bist weder von heute noch von gestern – du bist von vorgestern."

Ach so? Aber bei jenem fatalen Dutzend (seit Kurzem usw.) reicht sie aus? Jedenfalls hat Gallmann das den Kultusministern erfolgreich eingeredet, und auch Reformer Schrodt meint bekanntlich, die Präposition reiche "universalgrammatisch" aus, um alles danach zum Substantiv zu machen.


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http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1474