16.10.2005


Theodor Ickler

Ohne mich!

Die Beschlüsse des Rates sollen weiteren Verbänden vorgelegt werden

Diese Bestimmung des Statuts ist selbst im Rat auf Befremden gestoßen, weil ja so ziemlich alle Verbände schon drinsitzen. Bleibt noch die Reservearmee Bundeselternrat, Deutscher Philologenverband, Schülervertretungen und ...? Irgend ein Trick ist geplant, soviel scheint klar.
Ich hatte zuerst vor, ebenfalls Verbände zu nennen, die reformkritisch eingestellt und insofern ein Gegengewicht gegen die Verbändeallianz von Schulbuchverlegern und KMK sind. Aber das werde ich lieber nicht tun, sonst würde ich mich an dem Unternehmen beteiligen, den Machenschaften der KMK eine demokratische Scheinlegitimität zu verschaffen. Sollen sie doch ihre Tricks ausspielen, wir werden sie um so unbefangener öffentlich bloßstellen!

Auf der Tagesordnung der letzten KMK in der vergangenen Woche stand die Rechtschreibreform zwar nicht, aber es würde mich wundern, wenn nicht nebenbei auch beraten worden wäre, wie man den Rat kaltstellen könnte. Ich schlage vor, ihn wegen geschäftsschädigenden Verhaltens aufzulösen und durch ein neues Gremium zu ersetzen, etwa ein "Staatskommissariat für Schreibrecht". Außerdem könnte die Durchsetzung der Rechtschreibreform zur "Querschnittsaufgabe" aller Ministerien gemacht werden, wo ja mit Schavan, Schäuble und Müntefering ohnehin die schärfsten Durchsetzer tätig sein werden.


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