21.10.2006


Theodor Ickler

Noch ein seltsamer Germanist

Eng mit der ZEIT und Dieter E. Zimmer verbandelt: Peter Wapnewski

Die SZ veröffentlichte am 3.12.1997 einen ganzseitigen Beitrag von Peter Wapnewski: "Der Buchstabe im Sprachvolk". Er zeigt wenig Sachkenntnis, macht sich über die Schriftsteller lustig, und am Schluß lenkt er auf angebliche Verfallserscheinungen des Deutschen ab.
Bemerkenswert ist, was Wapnewski über die Reformkritiker sagt:

»Das eigentliche Ärgernis aber ist ja nicht das schwächliche Reformwerk, sondern die absurde und gelegentlich an Hysterie grenzende Argumentation der von ihm in ein hektisch um sich schlagendes Leben gerufene Gegnerschaft. So daß ein den Vorschlägen entgegengebrachtes Wohlwollen sich weniger deren Vernunft als vielmehr der Unvernunft der Gegner verdankt und einer soliden Abneigung gegen den Mißton ihres schrillen, fundamentalistisch sich gebenden Eiferertums. Die Motive des Protestes sind simpler Natur. Der Widerstand resultiert aus einem der trübsten Gesetze öffentlichen Verhaltens: auf dem der Gewohnheit. Wir haben das immer schon so gemacht. Also (!) soll es auch weiterhin so gemacht werden ...«

Man sieht hier wieder einmal, wer eigentlich die scharfen Töne in die Debatte gebracht hat. (W. gehört übrigens zu jenen vergeßlichen Germanisten, die wie Jens, Höllerer und eben auch W. aus allen Wolken zu fallen behaupteten, als man sie an ihre NSDAP-Mitgliedschaft erinnerte, und uns einreden wollten, man habe damals Mitglied werden können, ohne es zu merken und zu wissen. W. trat 1940 ein.)


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