15.11.2006


Theodor Ickler

Stillemunkes gegen Zehetmair

Zurechtweisung eines Ratsvorsitzenden

Bekanntlich hat der Vorsitzende des Rechtschreibrates die "Empfehlungs"-Praxis des Duden gerügt; die Zeitungen haben ausführlich darüber berichtet, und auch im Rat selbst war die Kritik am Duden heftiger, als das Protokoll erkennen läßt.

Nun teilt der hessische Ministerialrat Stillemunkes im Auftrag von Ministerin Wolff brieflich mit, daß gegen die Duden-Empfehlungen nichts einzuwenden sei. Im Gegenteil, die Einheitsorthographie werde gefördert, wenn die "Nutzerinnen und Nutzer" sich an diese Empfehlungen hielten. Eine weitere Ohrfeige für Zehetmair, der sich immer tiefer ducken muß, bis man ihn am Ende gar nicht mehr wahrnimmt.

Wenn die neuen Wörterbücher nicht den Intentionen des Rechtschreibrates entsprechen und auch aus anderen Gründen, wie nachgewiesen, nicht schultauglich sind, bricht die ganze Reform zusammen. Deshalb müssen sich die Reformdurchsetzer, ob sie wollen oder nicht, auch zu Verteidigern der Wörterbücher machen.


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