12.10.2004


Herrlich, ach herrlich, kein Spießer zu sein

(wie etwa Grass, Muschg oder Jelinek)

Die reformierte Rechtschreibung, glaubt die Kolumnistin Katharina Rutschky, ist „eine vereinfachte Rechtschreibung“. Wer das anders sieht, ist ein „Spießer“.

Das Weltbild der (immerhin) Heinrich-Mann-Preisträgerin ist ein erstaunlich schlichtes. Es muß, das verrät bereits die Verwendung des Wortes „Spießer“, irgendwann in den 60er Jahren entstanden sein.

Von „Spießern“ aber reden heißt ja nur: beteuern, daß man selber keiner ist. Und wem ist das heute schon noch ein Bedürfnis? Frau Rutschky – und Chrismon, einem selbstverständlich reformiert schreibenden evangelischen Monatsmagazin.



Die Quelldatei dieses Ausdrucks finden Sie unter
http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=109