05.08.2004


VdS-Kostenwarnung löst Widerspruch aus

Verleger sehen permanente Kosten durch neue Schreibung

Die Äußerung des VdS-Bildungsmedien, eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung würde allein den Schulbuchverlagen Kosten in Höhe von 250 Millionen Euro verursachen, stößt auf Ablehnung.

dtv-Verleger Wolfgang Balk schreibt, dass bei den von der Rechtschreibreform betroffenen Büchern "Schulbücher – und auch die Kinder- und Jugendbücher – nur einen kleinen Prozentsatz" ausmachen. Die Schulbuchverlage hätten die Ministerialbürokratie rechtzeitig vor der "sich abzeichnenden permanenten Katastrophe" warnen müssen. Im übrigen würden den Verlagen auch auf der Basis der neuen Schreibung durch ständige Nachkorrekturen Kosten entstehen: "…für die Schulbuchverlage wird es gleich teuer", so Balk.

In die gleiche Kerbe haut die Verlegerin des Stolz Verlags (Düren), Karin Pfeiffer-Stolz: "Wie, bitte sehr, soll "nachgebessert" werden, wenn nicht durch Korrektur und Neudruck? Für einen Verleger bedeutet nachbessern ändern. Und Änderungen bedeuten Mehrkosten und Neudruck. Ob der Verleger seine Bücher wegen nachgebesserter Reformschreibung oder für die Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung ändern – das heißt neu drucken – muß, ist einerlei. Die geplante Flickschusterei jedoch bringt laufende Kosten in nicht voraussehbarer Höhe, auf unabsehbare Zeit."

Unterdessen hat auch DVC-Chef Jürgen Horbach in "Bild" eine vollständige Rücknahme der neuen Regeln gefordert. Es sei noch nicht zu spät, die Reform zu stoppen: "Die Politik muss den Mut haben, ihre Fehler zu korrigieren", so Horbach in "Bild".

Quelle: Börsenblatt-online
Link: http://www.boersenblatt.net

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