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Beiträge zum Thema

»Kabarett
Satirisches zur Rechtschreibreform«

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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 04.02.2011 um 18.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#7442


Eine köstliche Satire – durchaus mit Realitätsbezug: "Lautschrift macht das Leben leichter"
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 01.01.2011 um 13.30 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#7312


Frankenpost, 31. Dezember 2010

Wutbürger und hüftwackelnde Stewardessen

[...]

Eine sehr lustige Vereinigung ist bekanntlich der Rat für deutsche Rechtschreibung. Das, mit Verlaub, leicht überdrehte Gremium hat mit seiner Rechtschreib-Reform und deren wiederholter Reformierung ein ganzes Volk in den Wahnsinn getrieben und ihm das Rechtschreiben verlernt. Nun hat der wiedergewählte Rechtschreibratsvorsitzende Hans Zehetmair der Kultusministerkonferenz (die ebenfalls durch die Bank aus Rechtschreib-Triebtätern besteht, Anm. d. Red.) die 45. Überarbeitung der Rechtschreibreform vorgeschlagen. Demnach sollen eingedeutschte Wörter wie Kupee, Butike, scharmant, Sketsch und Restorant wieder wie ursprünglich geschrieben werden als Coupé, Boutique, charmant, Sketch und Restaurant. Das ist nach unserem Dafürhalten zwar lobenswert, entbindet die Allgemeinheit aber nicht von der Frage: Warum hat man den Rechtschreibrat nicht an Ort und Stelle hinter Schloss und Riegel gesetzt, als er Restorant und Butike einführte? Und: Warum befindet sich die gesamte Kultusministerkonferenz noch immer auf freiem Fuß?

[...]


(www.frankenpost.de)
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 12.10.2010 um 19.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6953


baden-online.de, 12. Oktober 2010

Szenen aus dem prallen Vaterleben
Kabarettduo »FaberhaftGuth« glänzt mit ausgefeiltem Programm im Refektorium des Alten Klosters

Das Kabarettduo »FaberhaftGuth« wurde am Samstag im Klosterrefektorium begeistert gefeiert. Über zwei Stunden glänzten Martin Guth und Dietrich Faber in den unterschiedlichsten Rollen.

[...]

Ob hanebüchene neue »Rechtsprechregeln« im Gefolge der Rechtschreibreform oder der Powervortrag von »Educating Consulting« im Kindergarten, dessen »Ökonom-Pädagoge« manch Kleinen zum Verkäuferkind des Monats küren mochte, ob wahlkämpfender Politiker, der beim Hausbesuch auf einen Wähler trifft, der mit der Politik so völlig zufrieden ist, dass es selbst dem abgebrühten Spitzenkandidaten graust, ob gesungene Liebeserklärung ans Vatersein oder der nostalgische Rückblick in Zeiten als »Tankstellen noch keine Supermärkte waren«: Alle Szenen saßen perfekt und luden das Publikum zum Lachen und Nachdenken ein.

[...]

(www.baden-online.de)
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Jan-Martin Wagner
Kiel

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2010 um 19.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6930


Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung online, 28. September 2010

Auftritt von Duisburger Kabarettist Wolfgang Trepper beendet Espenauer Kulturtage im Wickehof
Die Blöden sind längst an der Macht

[...]

Die Rechtschreibreform sei eine Kapitulation der Intelligenz vor der Dummheit. „Komm, schreibt, wie ihr wollt. Wir suchen uns dann schon das Richtige heraus.“ [...]

(www.hna.de)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 19.04.2010 um 10.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6270


Eßlinger Zeitung, 19. April 2010

Bittersüßer Heimatabend
Eröffnungsgala des 18. Stuttgarter Kabarettfestivals im Schauspielhaus

[...]

Sebastian Krämer punktet mit hoher Fistelstimme am Klavier. Der gebürtige Ostwestfale liefert selbst den gefälligen Ton zu den giftigen Texten, die von der Treue der Störche handeln und von den Gemeinsamkeiten zwischen Polizisten und Hunden. Auch die Deutschlehrer kriegen ihr Fett weg beim Thema Rechtschreibreform, die sie ebenso hätten verhindern können wie Bushido.

[...]

http://www.ez-online.de/lokal/kultur/schaufenster/Artikel543144.cfm
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 19.04.2010 um 10.30 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6269


25 Jahre Mehringhoftheater
Das Jubiläumsprogramm

Das Mehringhoftheater in Kreuzberg feiert sein 25 jähriges Jubiläum mit einem besonderen Kabarett-Rückblick. Ein abwechslungsreicher und anregender Abend ist den Gästen des Theaters garantiert. Die Kabarettgruppe stellt einen lebhaften und subjektiv willkürlichen Überblick der Jahre vor.

[...] An einem Abend war Robert Griess mit einem Kabarett-Feuerwerk für Begeisterung gesorgt. In seiner Proll-Rolle als Hartz IV-Empfänger stellt der Kölner mit der schnellen Zunge eine Schichtenanalyse der typischer Vornamen an macht seine ganz persönliche Revolte.
Die Kabarettmannschaft singt vom Gammelfleischskandal und BSE. Bov Bjerg erzählt wundervolle Geschichten von BVG Schwarzfahrern und der intellektuellen Auseinandersetzung mit der Rechtschreibreform in BILD. [...]

http://www.live-pr.com/das-jubil-umsprogramm-r1048449323.htm
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 11.04.2010 um 21.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6247


Einige Zitate aus "Die Reform geht mir nicht weit genug" (dctp.tv):

"Silbentrennung nach Sinn und nicht nach Regeln... – Also Demok-ratie, vol-lenden? – ...es wird ja heute schon so gedruckt; wenn die Zeile voll ist, wird getrennt."

"Da es ja mitt-tags ist, würde ich drei 't's geben, damit die Symbolik des Mitt-Tages da ist. – Und das wäre irgendwie wie drei Säulen, die tragen das, die Frühe, die Späte und die Mitte, drei 't's."

"Wir sollten viel mehr den Kindern überlassen, wie sie etwas schreiben wollen ... den Kindern aufs Maul schauen, denn die müssen es ja lernen."

"Wenn Sie Fremdwörter hernehmen, die aus dem Lateinischen kommen und nicht aus dem Deutschen, müssen Sie den Wortstamm kennen; wenn Sie ihn nicht kennen, müssen Sie nach Gefühl gehen. Keiner fühlt 'O-bla-te', sondern 'Ob-la-te'."

"Da kommt nicht ein phi, sondern ein chi hin. – Und das nehmen Sie aus dem griechischen Alphabet oder dem russischen? – Aus dem griechischen. – Das ist Ihre Spezialität. Kriegen Sie für diese Dinge in der Kommission Mehrheiten? – Aber sicher!"

"Wenn wir jetzt eine Reform machen, muß sie ja bis ins nächste Jahrhundert weit hineinreichen und Gültigkeit haben."


Besonders köstlich ist diese Satire, weil man darin Anspielungen auf bzw. Parallelen zum wahren Reformhergang erkennen kann. Andererseits: Um diese Satire so punktgenau hinzubekommen, mußte entsprechend gut recherchiert werden. Mit dem dabei erarbeiteten Wissen hätte genausogut eine ernsthafte Reportage gefüllt werden können, um die Reform sachlich ad absurdum zu führen. Wie schade, daß das unterblieben ist.
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 25.03.2010 um 23.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6167


»In rasantem Wechsel produzierten die beiden Kabarettisten bissige Gesellschaftskritik, Slapstickeinlagen, intelligenten Klamauk wie die Neusprechreform, dem Nachfolgemodell der Rechtschreibreform. Da klangen Worte wie „Urinstinkt“ ganz anders als sie sollten, und das Publikum im neuen Schloss hatte seine helle Freude daran.«

(Aus einem Artikel der Schwäbischen Zeitung [28. 2. 2010; Medienhaus Schwäbischer Verlag] über einen Auftritt der Kabarettisten Dietrich Faber und Martin Guth)
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Walter Lachenmann
Waakirchen

Dieser Beitrag wurde am 07.03.2010 um 17.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#6117


Es war wie damals bei der Rede von Martin Walser in der Frankfurter Paulskirche: Erst klatscht die versammelte Prominenz ganz begeistert „standing ovations“ und findet die Rede ausgezeichnet. Dann weist der Präsident des Zentralrats der Juden, der als einziger sitzen geblieben war und nicht geklatscht hatte, darauf hin, daß in der Rede antisemitische Züge festzustellen waren – und die gesamte wohldenkende deutsche Gesellschaftsprominenz fällt über Walser her. Dessen Rede war, genau besehen, vielleicht kein Kabinettstück der Redekunst, aber man weiß, daß Walser zwar nicht unbedingt der bedeutendste deutsche Schriftsteller der Gegenwart, aber auf jeden Fall kein Antisemit ist.

Nun ist es dem Fastenprediger Bruder Barnabas beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg ganz ähnlich gegangen: Jede Pointe, jede gnadenlos auf den Punkt gebrachte Kritik an den hinter ihren Bierseidln vergnügt lauschenden Politikern, wurde begeistert beklatscht, am meisten von den kritisierten selbst – man steht ja über den Dingen. Dann erst, weil die Präsidentin des Zentralrats der Juden einen in der Tat nicht sonderlich geschmackvollen KZ-Vergleich nicht sonderlich geschmackvoll fand (und der damit kritisierte Hartz-4-McCarthy-Westerwelle, der gar nicht da war, die Anspielung so schlimm fand, daß er in Aussicht stellte, auch künftig dem Politiker-Derblecken fernzubleiben), fallen die gerade noch begeisterten Biertrinker über den guten Fastenprediger her, als hätte der den Teufel beschworen. Jetzt wird ein neuer Fastenprediger gesucht, der lustiger und harmloser sein soll als der geschmähte Spielverderber.

Warum diese Geschichte auf die Rechtschreibseite gehört? Bevor er zu der inkriminierten Stelle seiner Rede kam, hielt Bruder Barnabas den Politikern eine ganze Reihe von unsinnigen Segnungen vor, die wir ihnen zu verdanken haben. Und nannte als erste – die Rechtschreibreform! Die apathische Nicht-Reaktion des Publikums auf diesen Punkt darf man wohl so interpretieren, daß die Herren und Damen gar nicht wußten, was damit wohl gemeint sein könnte beziehungsweise was an dieser Kritik noch neu sein sollte. Jedenfalls: Daß die Rechtschreibreform eine grandiose politische Fehlleistung war (und ist), dürfte inzwischen zum gesellschaftlichen Allgemeingut gehören, das niemanden mehr aufregt.
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Robert Roth
Gau-Algesheim

Dieser Beitrag wurde am 24.01.2010 um 11.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5950


AufwändigTM ist eine selbstklebende, extrem glatte Rauhfasertapete. Die Marke AufwändigTM ist patentrechtlich geschützt.
AufwändigTM wurde 1996 auf einer Kultusministerkonferenz vom Malerlehrling Hauke Pauke entwickelt, der dort zufällig in einer ABM als Abräumer beschäftigt war.

Stupidedia zu aufwändig.

Und hier noch gleich der Kollateralschaden:

Mittlerweile kann Facebook auf 250 Millionen Nutzer verweisen. Zuckerberg hält eine Milliarde Mitglieder für erreichbar. Eines Tages könnten Soziale Netze seiner Ansicht nach so unersätzlich werden wie Betriebssysteme und Browser.

Aus Tom´s (!) Hardware (eine Website).
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 22.01.2010 um 14.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5936


»Der Berliner "Schriftsteller", wie er sich selbst bezeichnet, pflegt die uralte Kunst des Vorlesens. [...] Dabei pflegt er nicht die Brachialkomik vieler Kollegen, versteigt sich auch nicht in elitäre Höhen der Literaten, sondern schafft den Spagat, intelligent und trotzdem brüllkomisch Szenen aus dem Alltag in Berlin vor und nach der Wende zu präsentieren. Schriftsteller sei er im übrigen, weil es dafür einen Zuschuss vom Arbeitsamt gegeben habe. "Neun Euro für einen Duden", erzählt Krenzke, kaum habe er ihn durchgelesen, "da kam die Rechtschreibreform".«

(Aus einem Artikel des Wiesbadener Tagblatts [16. 1. 2010; „Rhein Main Presse“] über einen Auftritt von Andreas Krenzke)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 30.11.2009 um 15.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5684


»Ein kleiner Seitenhieb auf die Rechtschreibreform ("der Swinger-Club für Pluralbildungen") folgt, dann wieder Lieder [...]«

(Aus einem Bericht des Kreis-Anzeigers [24. 11. 2009; Verlag Wetterau und Vogelsberg GmbH, Nidda / Rhein Main Multimedia GmbH, Verlagsgruppe Rhein Main] über einen Auftritt von Hans Eckardt Wenzel)
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 25.11.2009 um 07.12 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5651


Nicht direkt zur Rechtschreibreform, die Problematik aber dennoch voll getroffen: http://i872.photobucket.com/albums/ab286/kuenzer/tom.gif
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Dieser Beitrag wurde am 12.11.2009 um 18.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5600


Kommentar von ppc, verfaßt am 12.11.2009 um 13.53 Uhr

A propos Kleinkünstler. Siehe auch hier (Sebastian Krämer: Deutschlehrer): http://www.youtube.com/watch?v=Nki2zDEUoms
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Walter Lachenmann
Waakirchen

Dieser Beitrag wurde am 12.11.2009 um 11.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5599


Die Rechtschreibreform ist angekommen, wo sie hingehört: im Kabarett

Als nächstes kommt die Mathereform
Auch die Politik wurde auf die Schippe genommen: „Die Rechtschreibreform war die Kapitulation der Intelligenz vor der Doofheit. Als nächstes kommt die Mathematikreform. Da freut sich die Regierung, dann ist auch der Haushalt wieder im Plus."

(Neue Rhein-Zeitung vom 11.11.2009, aus einem Bericht über eine Kabarettveranstaltung mit Wolfgang Trepper)
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Sigmar Salzburg
Mohrkirch

Dieser Beitrag wurde am 08.10.2009 um 08.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5428


Dresden/Leipzig. Die Ermittler tappen noch immer im Dunkeln. Knapp ein halbes Jahr nach dem Brandanschlag auf die Offiziersschule der Bundeswehr in Dresden fehlt ein konkreter Hinweis zu den Tätern. …
Intensiv untersucht wurde dabei das Bekennerschreiben, das Medien wenige Tage nach dem Übergriff zugespielt wurde. Darin übernimmt eine Gruppe mit dem Namen "Initiative für ein neues blaues Wunder" die Verantwortung für den Anschlag. Ein linguistisches Gutachten des Bundeskriminalamtes (BKA) hat laut Reiche nun ergeben, dass der Verfasser wahrscheinlich ein Deutscher, mit mittlerer Bildung, im Alter von mindestens 35 Jahren ist.

Er habe die Zeilen in der vor 1996 geltenden Rechtschreibung verfasst. Die BKA-Experten bestimmten mit diesem Anhaltspunkt eine sogenannte Schreibprägephase im Leben des Autoren und somit sein mögliches Alter. Zu einem Täter hat die Expertise die LKA-Ermittlungsgruppe "Albertstadt" bisher nicht geführt. …

Leiziger Volkszeitung 6.10.09

Nach einer Idee im Hallervorden-Sketch zur „Rechtschreibreform“.
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rr bth
Bayreuth

Dieser Beitrag wurde am 02.08.2009 um 16.25 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5207


Sicherlich nicht satirisch gemeint, aber was soll man von dieser Aufnahmeprüfung, Fassung Oktober 2007 (!), halten:

Anforderungen im Fachbereich Deutsch für die Aufnahmeprüfung an die PHZH (pädagogische hochschule zürich)

Weit gehende Beherrschung der Rechtschreibung in allen Teilbereichen“ wird verlangt (Unterstreichung von mir), kein Wunder bei diesen Literaturangaben!
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2009 um 18.23 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#5138


Aus Spiegel online, Spam:

»6. Teil: Arrogante Absage

"...kommen wir, schon ganz Gut ohne Ihnen zurecht, hier imhause... Mit fräundlichen Gruessen, Duden-Verlag." «

[hätte ich aber »ganz Gut ohne Ihnen zu Recht« daraus gemacht]
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Rominte van Thiel
Röttenbach

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2008 um 17.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#3084


In dem zitierten Beitrag heißt es weiter: "... die drei Mittelstufenschüler ... bildungsbürgerlich aufs Wärmste behütet"
Was und wo ist denn bloß dieses "Wärmste"? Wurden die Kinder auf einen Ofen gesetzt?
Diese Reformschreibungen sind doch wirklich kabarettreif.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2008 um 16.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#3081


"Der Zwölfjährige zieht dann den Joker, als die Deutschfrage kommt: Heißt es handbemahlt, Hand bemalt oder handbemalt? Der Joker ist die anwesende Lehrerin, und Plasberg zeigt Schlagfertigkeit: Die wisse nach der vierten Rechtschreibreform auch nicht mehr, wo es lange gehe."

(www.spiegel.de, 23. März 2008)
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 27.08.2007 um 17.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#2248


Horribile dictu!

Herr Kratzbaum, das von Ihnen skizzierte Werkstattbild ist ergreifend menschen- und naturnah. Das Kompositum Pannen-Schnellkurs indessen scheint "Scherz, Ironie und tiefere Bedeutung" für Nicht-Motorisierte zu haben, die mit ihm sicher einen Kurs assoziieren, in dem man flugs lernt, Pannen genauso geübt wie Erste Hilfe zu leisten. An einem solchen (für Pannen!) haben gewiß die Deformer teilgenommen, und nun wollen sie unablässig den Rest des Volkes mit Schreibpannen in höchster Dichte beglücken. Andere indessen helfen den im täglichen Schreibkampf Blessierten, so gut sie können.
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Kratzbaum
*

Dieser Beitrag wurde am 27.08.2007 um 10.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#2246


Bravo!

Herr Schatte, gerade habe ich – verspätet – Ihr Bonmot gelesen. Ich glaube, kürzer kann man den totalen Crash der deutschen Orthographie nicht ausdrücken. – Wenn man einmal Begriffe aus der Automobiltechnik bemüht, so könnte man sagen: Da haben welche nach einem Pannen-Schnellkurs ein wenig an der Zündung herumgefummelt, die Lenkung verstellt und die Bremsbeläge geschmiert – damit sie nicht so quietschen ...
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Christoph Kukulies
Würselen

Dieser Beitrag wurde am 27.08.2007 um 09.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#2245


Betzels Guittar Shop – der Name des Musikladens im laufenden Programm des Satire-Duos "Badesalz". Hebbe (Gerd Knebel): "Kein Wunner, so wie die des geschribbe han." Gehma (Hendrik Nachtsheim): "Wieso, nach der nächsten Rechtschreibreform stimmts schon wieder."
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 20.12.2006 um 19.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#1216


Nach der "Reform" der Rechtschreibung rächt Schreibung sich am verunsicherten Schreibvolk. Früher nämlich war die Schreibung sinngebend, nun ist das Lesen sinnsuchend.
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Kratzbaum
*

Dieser Beitrag wurde am 01.12.2006 um 14.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#1154


Halbe Sachen

Noch gar nicht ins Bewußtsein der Öffentlichkeit ist gedrungen, daß auch Tiere vor Diskriminierung geschützt werden müssen. So wird die Bezeichnung "Schweinehund" (auch: Sauhund), auf Menschen angewandt, sowohl von sensiblen Hunden wie bekanntlich noch sensibleren Schweinen (die sterben vor lauter Sensilbilität oft schon auf dem Weg zum Schlachthof) als stärkst diskriminierend empfunden.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2006 um 17.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#1083


Fun mit Weicheiern und anderen Exemplaren der Spezies Mann

RUNDSCHAU-Redakteur Peter Blochwitz las auf Gut Geisendorf

Vorwiegend heiter war der Abschluss des 9. Geisendorfer Literaturforums am Donnerstagabend mit der inszenierten Lesung des RUNDSCHAU-Redakteurs Peter Blochwitz. (...)

Gemeine Satire

Böse, böse. Aber Satire darf das ja, soll das sogar. Wo wären wir ohne den Til Ulenspiegel, der uns von Zeit zu Zeit den Spiegel vorhält.
Eine Eulenspiegelei ganz besonderer Art ist die Reform der Reform der Rechtschreibreform. Nur ist die dummerweise ernst gemeint. Falls überhaupt noch jemand geneigt ist, sich daran zu halten. Ein paar Kostproben kurioser Neuregelungen der Regeln gab es an diesem Abend ebenso wie Beispiele für die Überfrachtung unserer Sprache mit Anglizismen. Peter Blochwitz, Autor mehrerer Büchlein, die sich u. a. mit der Verhunzung unserer Sprache befassen, sorgte jedenfalls für viel Fun mit seinen Geschichten. Früher hätte man Spass gesagt. Noch früher Spaß. Potenziert wurde der noch durch die frechen Gitarrenkommentare von Nils Contius.
(...)

(Lausitzer Rundschau, 11. November 2006)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 01.11.2006 um 18.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#1045


Die Nacht der scharfen Zungen

Politisches Kabarett mit der Magdeburger Zwickmühle im Mündener Rittersaal

Von Andreas Th. Bernhard

(...) Ob Kongoeinsatz der Bundeswehr als Vorbereitung auf einen späteren Einsatz an deutschen Schulen, Rechtschreibreform als die Möglichkeit so zu schreiben wie Edmund Stoiber spricht oder Gesundheitsreform mit Verpflichtungserklärung zum sozialverträglichen Frühableben – kaum ein Reizthema der letzten Monate blieb unerwähnt. (...)
So oder so ähnlich hangelte sich das Kabarettistenduett durch die Themen der Zeit, ohne davor zurück zu schrecken auch den einen oder anderen Kalauer einfließen zu lassen.

(...)

(HNA online, 30. Oktober 2006; Kursivierung hinzugefügt)
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 11.10.2006 um 12.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#1004


Nicht die deutsche Sprache ist kabarettreif, sondern ihre amtlich deformierte bzw. destruierte Schreibung. Letztens wurde der Vorschlag gemacht, die Hauptakteure in einem Vaudeville, einer Groteske oder einem Drama auf die Bühne zu zerren. Auf der könnte ein Thersides zu Seite sitzen und der Chor mächtig einheizen.
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Walter Lachenmann
Waakirchen

Dieser Beitrag wurde am 10.10.2006 um 21.20 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#1002


Die deutsche Sprache ist kabarettreif!

Die Süddeutsche Zeitung präsentiert:

SPIEGEL ONLINE

Die große
BASTIAN-SICK
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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod
Die Tournee zum Buch

Deutschlands bekanntester Sprachpfleger geht auf Reisen.
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DAS haben wir falsch gemacht!

Warum unterblieb die große Show-Tournee mit Deutschlands gescheitestem Sprachpfleger? Titel zum Beispiel:

Die Rechtschreibreform tut der deutschen Sprache Leid

Mit vielen lustigen und gar nicht lustigen Beispielen, über die heute allerdings kein Mensch mehr sich wundert.

Man gewöhnt sich an allem, auch an schlechtem Deutsch.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 03.09.2006 um 22.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#906


In unseren Foren hier ziehen wir oft über "die Journalisten" her, und m. E. zu Recht, denn in der Frage der verordneten Rechtschreibung und der Funktion vernünftiger Rechtschreibung in der Gesellschaft haben sie nicht geglänzt und glänzen sie nach wie vor nicht; und die wenigen Ausnahmen retten eben nicht den ganzen Stand, nicht in meinen Augen jedenfalls. Etwas zum Selbstverständnis der Journalisten (der "Journaille" [so ein F.A.S.-Leserkommentar]) und ihrer Funktion in unserem Zusammenleben finden Sie aus der Sicht eines sehr interessant schreibenden Journalisten hier im Artikel "Unsere Neugier ist grenzenlos" (F.A.S., 3. September 2006).
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 27.08.2006 um 07.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#893


Gerhard Polt:

Uns hat das Humboldt'sche Bildungssystem begleitet, dem auch das Schiller'sche zugrunde liegt, das besagt: übers Herz in den Kopf. Jetzt möchte man das Herz weglassen und gleich die Genies hervorbringen. Das ist Banausentum. Wir sehen ja am Beispiel der Rechtschreibreform, wie die sogenannten Experten sich zehn Jahre lang über die Sprache der Menschen Gedanken machen und was dabei rauskommt. Es ist so ergebnislos und so dürftig.

Interview im Kölner Stadtanzeiger 25.8.2006
http://www.ksta.de/html/artikel/1156330312783.shtml
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 19.05.2006 um 19.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#680


„Bei Kläranlagen ganz vorne“
Berliner Kabarettist Frank Lüdecke zu Gast in der Köngernheimer Sickingenhalle

Von Doris Lieven

KÖNGERNHEIM Frank Lüdecke träumt vom großen Wurf. "Wir kommen wieder ganz nach oben", lautet seine Beschwörungsformel nach zwei Stunden Zustandsbeschreibung deutscher Merkwürdigkeiten. "Da bauen wir Eliteuniversitäten neben jedes Klärwerk, da wird sich der Inder noch umgucken." [. . .]

Während zur besten Sendezeit der "Musikantenstadl" ausgestrahlt wird, belegt die Zielgruppe die besten Plätze im Hörsaal. Rechtschreibreform? Nach sechs Jahren verzweifelter Ungewissheit über die Schreibweise des Wortes Schifffahrt fragt er sich: "Wäre es vielleicht billiger, die Schifffahrt abzuschaffen?" [. . .]

(Main Rheiner und Allgemeine Zeitung, 15. Mai 2006)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 27.04.2006 um 12.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=80#637


Wehrhaft am Cello
Matthias Deutschmann regt sich auf - meistens zu Recht
VON STEFAN BEHR

Manchmal ist der Spiegel schon komisch. Das Hamburger Nachrichtenmagazin entdeckt gerade seinen Hass auf das politische Kabarett in Deutschland und verkündet, es sei so zopfig wie pomadig. Immer mehr Altes aus Kalau, immer mehr Neues aus Zoten, und außerdem hoffnungslos SPD (Ollenhauer). Das ist a.) ungefähr so originell wie die steinalte Party-Nölerei "Derspiegelisauchnichmehrwassamawa" und b.) von so hohem Neuigkeitswert wie der eines unlängst erschienenen Spiegel-Rütli-Schulen-Artikels, der beinhart aufdeckte, dass es in deutschen Schulen krasse Typen gebe, die komisch redeten, zu große Hosen trügen und irgendwie anders seien. Außerdem, so schreibt der Spiegel in seiner Kabarettklatsche, mache Matthias Deutschmann viel zu oft den Hitler.

Manchmal ist Matthias Deutschmann schon komisch. Etwa am Sonntagabend im Mousonturm. Deutschmann macht nicht den Gröfaz, er macht den Markwort. Spiegel-Bashing steht auf dem Programm. Man kann es ihm nicht verdenken. Da stellt der Spiegel so blöde Wortspielereien an den Exempel-Pranger, die wie "Makaberettiche" klingen. Und Deutschmann, der seit 25 Jahren auf der Bühne steht, nennt seine derzeitige Tour kreuzbrav Staatstheater - die Jubiläums-Tour 2006. Kein doofes Wortspiel drin. Und dann wird vom Spiegel dennoch gedisst. Menno, gemein!

Hat er das nötig? Hat er nicht.

Die Spiegel-Belegschaft laufe eben Amok, zürnt Deutschmann, wenn wider "ihren Führer" randaliert werde, der sei "reserviert fürs Titelblatt"; und überhaupt, das von Augstein geschmiedete "Sturmgeschütz der Demokratie" schieße sich allzu oft "ins eigene Knie". Da wird es denn doch ein wenig mau, und da fragt sich der Zuschauer: Gottchen, Deutschmann, hast du das wirklich nötig?

Hat er nicht. Deutschmann ist gut. Nicht brillant, aber gut. Er kann wehrhaft am Cello zupfen, er kann gut improvisieren. Er regt sich zu Recht darüber auf, dass man die baden-württembergische SPD-Kandidatin Ute Vogt mit der Frage bloßstellte, ob sie je einen Orgasmus vorgetäuscht habe, anstatt Kurt Beck zu diesem Thema zu befragen. Er erläutert wahrheitsgemäß, dass "German comedians die Antwort auf die englische Küche" seien. Er stutzt die Rechtschreibreform, wenn er orakelt, dass nach der Rechtschreibreform "die Schüler die ,Renaissance' so schreiben werden, als habe sie nie stattgefunden". Das klingt, wenn man es schreibt, nicht unbedingt wahnsinnig witzig, doch wenn Deutschmann es erzählt, ist es das schon.

"Ich finde es ein Stück weit problematisch, wenn zu oft geklatscht wird", bemängelt eine Besucherin in der Pause. Hat Deutschmann recht, wenn er beteuert, sein Publikum bestünde großteils aus altersstarrsinnigen Ex-Studienräten mit SPD-Parteibuch? Hat er nicht. Es sind auch viele Junge gekommen.

Für künftige Gästebuch-Einträge

Nach einem etwa zweistündigen erfreulich kurzweiligen Programm und einer ärgerlich schwachen Zugabe geht man ein Stück weit befriedigt nach Hause. Man weiß, was man künftig in Gästebücher schreiben wird, jener adoleszenzten Abart des Poesiealbums: "Auf diesem Hause liegt ein Fluch: das Gästebuch, das Gästebuch!" Man hält am Wasserhäuschen, um die aktuelle Ausgabe des Spiegels zu kaufen. Man liest sie (ein Stück weit) und schwört zähneknirschend, nie mehr SPD zu wählen. Man schläft ein. Und ist am Morgen wieder mit allem versöhnt. Mit Gästebüchern. Mit der guten alten SPD. Mit dem Spiegel. Mit dem deutschen Kabarett. Und mit Matthias Deutschmann sowieso.

Er hat ja auch einen schönen Auftritt auf die Bühne gelegt. Zumindest ein großes Stück weit.

Den Hitler hat Deutschmann übrigens auch noch gemacht. Steht vielleicht am Sonntag im Spiegel.

(Frankfurter Rundschau, 25. 4. 2006)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 27.04.2006 um 12.33 Uhr eingetragen.
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"Sprache nicht in Ketten legen"

Kabarettist Kalla Wefel erteilt Publikum speziellen Nachhilfeunterricht

FLONHEIM Mit seinem aktuellen Bühnenprogramm "Klingelt´s endlich?" gab der Kabarettist Kalla Wefel seinen speziellem Nachhilfeunterricht in Flonheim im "Steinbock".

Von Sigrid Scheel

Wer es bislang noch nicht wusste, das Frankfurter Würstchen ist eigentlich ein Wiener Würstchen. Denn, so erklärte Kabarettist Kalla Wefel, ein in Frankfurt ausgebildeter Wiener Metzger gab dem schlanken Knacker seinen Namen. Demnach müsse es doch logischerweise Wiener Würstchen heißen, meinte Wefel. Dabei bewies der Kleinkünstler in der Rolle eines Lehrers seine satirische Wortkunst und die musikalische Fingerfertigkeit auf der Gitarre.

Die "Schulbank" drückten allerdings nur rund 40 Zuschauer, die von den messerscharfen Betrachtungen Lehrer Wefels in den Fächern Deutsch, Mathematik und Biologie jedoch vollends begeistert waren. "Sprache lässt sich nicht in Ketten legen", sagt Wefel und forderte deshalb, dass der Duden in den Müll gehöre. Denn dieser betreibe Wahnsinn mit Methode. Scharfzüngig, schonungslos und sprachlich auf höchstem Niveau bohrt der Kabarettist den satirisch spitzen Pfeil in die brandaktuelle Themen Rechtschreibreform und Bildungssystem. Ein Intellektueller, der den Umgang mit der deutschen Sprache beklagt, erklärt und aufdeckt. Dabei liest der "Nachhilfelehrer" auch aus einer Gebrauchsanweisung für einen Fachcomputer vor. Spinnwebkunst heißt es da in der Übersetzung für "Webart". Schichtkäseausdruck lautete ein Übersetzungsvorschlag für das Computeranwendungsprogramm "Quark Express".

In Mathe stellte Kalla Wefel zynisch und ironisch ein Rechenbeispiel über das ausgewogene Verhältnis von Neonazis und Ausländern in Ost und West auf. 24 Millionen Ausländer mehr im Osten sei nach seiner Berechnung die Lösung. Vom Jugendwahn und Älter werden erzählt der Sprachakrobat in der Biostunde. Das beste Beispiel sei seine über 40-jährige Schwester, die auf der Sinnsuche von Esoterik über Bachblüten zur Astrologie wechselt.

Er selbst sähe zwar aus wie ein Alt-68er, wäre aber keiner, witzelt Wefel, greift zur Gitarre und spielt perfekt die alten Rocksongs.

(Mainzer Allgemeine Zeitung, 25. 4. 2006)
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