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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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13.03.2007
 

Positives zur Rechtschreibreform
Die RSR im Dienste der Terrorbekämpfung

Wie zu erfahren ist, sind die neuesten islamistischen Terrordrohungen wahrscheinlich in Deutschland verfaßt.
Denn: „Sie enthält in Teilen sogar die neue deutsche Rechtschreibung, allerdings auch einige Rechtschreibfehler.“

Die Verfasser können natürlich auch Absolventen eines Goethe-Instituts sein ...



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Kommentare zu »Positives zur Rechtschreibreform«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2007 um 18.30 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=804#8053

Dazu erschien heute in der taz folgender Leserbrief:

Spur führt in die Duden-Redaktion

Günther Beckstein lässt in den Unis nach Terroristen schnüffeln, weil die anscheinend so intelligent sind und deshalb einen bayerischen Hochschulabschluss haben müssen. Hauptindiz ist laut Beckstein, dass in einer Botschaft die Terroristen sogar die neue Rechtschreibreform richtig umgesetzt haben. Damit reduziert sich die Zielgruppe auf maximal eine Handvoll Menschen. Denn diejenigen Exoten, die die neue Rechtschreibreform wirklich richtig anwenden, sollten nicht schwer zu finden sein. Wahrscheinlich aber nicht an Bayerns Unis, eher schon in der Duden-Redaktion.

NORBERT TURULSKI, Kempten
taz vom 19.3.2007
 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 14.03.2007 um 13.28 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=804#8013

Die Reformschreibung wurde nur "in Teilen" verwendet. Schade, sonst hätten wir sagen können: Terroristen identifizieren sich mit der Rechtschreibreform. So aber: Terroristen sind ganz normale Menschen ...
 
 

Kommentar von Kai Lindner, verfaßt am 13.03.2007 um 16.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=804#7995

Ich will jetzt nicht als Erbsenzähler/Wortklauberer erscheinen, aber:

Die Terrorbekämpfer (also diejenigen, die unsere Festplatten durchsuchen wollen) nutzen aus, daß die Terroristen die Reformschreibung verwenden und (in Teilen) nicht die klassische Rechtschreibung. Also findet in den Köpfen der Terrorbekämpfer eine Analyse des Textes nach neuer *und* alter Rechtschreibung statt und damit bedienen sich diese beider Rechtschreibungen (und sollten somit zumindest den Unterschied zwischen "Neu" und "Alt" kennen, denn sonst geht das nicht).

Die Terroristen hingegen nutzen (setzen wir das einmal so vorraus) die NRS – damit dient sie ihnen zum Schreiben ihrer Terrordrohungen. Daß sie auch die klassische Rechtschreibung verwenden, dürfte da wohl nur an ihrem (hohen/niedrigen) Bildungsstand liegen.

Aber was soll uns das überhaupt sagen? Warum nutzen Terroristen die NRS?

Vielleicht sind sie ja wirklich Absolventen eines Drittwelt-Goetheinstituts; vielleicht verwenden sie aber auch nur MS-Word auf einem Patch-Level von 1998; oder sie kommen doch aus Deutschland und wurden erst um 1996 eingeschult, womit sie nur die NRS kennengelernt haben dürften ;-)
Vielleicht verwenden die Terroristen aber einfach nur kein "ß" ... was für universalgelehrte "Fachleute" wie Wolfgang Schäuble zwingend darauf hindeuten müßte, daß die Terroristen aus der Schweiz kommen... aber genau das haben wir ja schon immer vermutet – die Schweizer sind an allem schuld ;-)
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 13.03.2007 um 13.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=804#7988

Nein, es geht nur darum, daß sprachliche Merkmale Hinweise auf die Urheberschaft geben können, was den Urhebern nicht recht sein kann.
 
 

Kommentar von Kai Lindner, verfaßt am 13.03.2007 um 13.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=804#7986

Müßte es dann nicht besser: "Die Rechtschreibreform im Dienste der Terroristen" heißen?
 
 

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