zurück zur Startseite Schrift & Rede, Forschungsgruppe dt. Sprache    FDS - In eigener Sache
Diskussionsforum Archiv Bücher & Aufsätze Verschiedenes Impressum      

Theodor Icklers Sprachtagebuch

Die neuesten Kommentare


Zum vorherigen / nächsten Tagebucheintrag

Zu den Kommentaren zu diesem Tagebucheintrag | einen Kommentar dazu schreiben


01.06.2005
 

Waffengleichheit
Flectere si nequeo superos acheronta movebo

Wenn die Politiker uns nicht hören wollen, werden wir die Presse mobilisieren. Das war schon immer so und wird auch diesmal funktionieren.

Die Reformer oder vielmehr Reformunternehmer (denn Reformer sind nicht mehr auszumachen) haben noch die Staatsmacht hinter sich. Wir haben allerdings nicht nur die öffentliche Meinung hinter uns, sondern als Wunderwaffe noch die Grammatik ...

Das sind so Gedanken vor der nächsten Schlacht.

Einige Journalisten scheinen schon recht genau zu wissen, was die KMK am Freitag verkünden wird. Es wäre provokativ genug, auch für den Rat.



Diesen Beitrag drucken.

Kommentare zu »Waffengleichheit«
Kommentar schreiben | neueste Kommentare zuoberst anzeigen | nach oben

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 01.06.2005 um 18.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#278

Das Motto von Freuds "Traumdeutung" ließe sich durch ein anderes von dem großen Manne gewähltes ergänzen: "Nun ist die Luft von diesem Spuk so voll, daß niemand weiß, wie er ihn meiden soll". - Das alles hat ja tatsächlich etwas Irres.
 
 

Kommentar von W. Scheuermann, verfaßt am 02.06.2005 um 08.45 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#279

Hübsch ist die Differenzierung, die der Deutschlandfunk heute morgen in den 6-Uhr-Nachrichten vorgenommen hat.
Er greift die KMK-Unterscheidung (unstrittig/umstritten) auf, führt sie aber ad absurdum, indem er noch die Kategorie "besonders umstritten" einführt und darunter die Getrennt- und Zusammenschreibung subsumiert:

"Die unstrittigen Teile des Regelwerkes sollen am 1. August für Schulen und Behörden verbindlich werden. Auch die Streitfälle sollen auf der Tagung zur Sprache kommen. Dabei geht es unter anderem um die Silbentrennung am Zeilenende, um Teile der Zeichensetzung sowie um die Eindeutschung von Fremdwörtern.
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat Änderungsvorschläge für die besonders umstrittenen Fälle der Getrennt- und Zusammenschreibung vorgelegt. Demnach sollen Verben wie krankschreiben oder kranklachen nicht mehr getrennt werden. Auch beim Zusammentreffen von Adverbien und Verben wie bei den Wörtern auseinandersetzen oder vorhergehen ist vielfach wieder eine Zusammenschreibung vorgesehen, weil die Begriffe vom Sinn her eine Einheit bilden.


Ungewöhnlich für Rundfunknachrichten, aber auch ein schönes Beispiel für die Möglichkeiten von Medien
 
 

Kommentar von Bernhard Eversberg, verfaßt am 02.06.2005 um 12.35 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#280

Über die heutige Berichterstattung im Buchhandels-Börsenblatt muß man sich auch wundern - oder eben nicht:
Da wird auf die Sitzungen in Quedlinburg und in Mannheim hingewiesen, die Problematik dieser Gleichzeitigkeit aber in keiner Weise hervorgehoben.
Keine Rede ist hier von "unstrittigen" oder "umstrittenen" Regeln, wohl wissend, daß die erste Kategorie so gut wie leer, die zweite allumfassend ist.

 
 

Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 02.06.2005 um 12.42 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#281

Das verbandsunabhängige Branchenorgan "Buchmarkt" ist da nicht nur schneller gewesen, sondern auch deutlicher:
KMK tagt am 2./3. Juni - Forschungsgruppe Deutsche Sprache am 4. Juni
Am 2./3. Juni tagt in Quedlinburg die Kultusministerkonferenz und beschließt ein weiteres Mal über die geplante endgültige Einführung der Rechtschreibreform zum 1. August 2005, einen Tag später allerdings wird erst bekannt sein, welche Änderungen an dem Regelwerk der von den Kultusministern eingesetzte "Rat für deutsche Rechtschreibung" zur "Beseitigung der schlimmsten Auswüchse" seinen Auftraggebern vorschlagen wird.
Mit dieser widersprüchlichen Situation wird sich die Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS) nach eigenen Angaben auf ihrer Jahresversammlung am 4. Juni 2005 in den Räumen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München beschäftigen.
Auf einer abschließenden Pressekonferenz, die auf 15:30 Uhr angesetzt wurde, werden einige der namhaftesten Kritiker der Rechtschreibreform die an den Vortagen gefaßten Beschlüsse des Rats für deutsche Rechtschreibung und der Kultusministerkonferenz kommentieren und Fragen der Journalisten beantworten.
Im Mittelpunkt werden die Folgen dieser Beschlüsse für die Schule und die Verlage stehen.
Es nehmen teil:
Prof. Dr. Theodor Ickler (Univ. Erlangen, Mitglied des Rats für deutsche Rechtschreibung), Dr. h.c. Michael Klett (Verleger Klett-Cotta und Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart), Robert Nef (Herausgeber Schweizer Monatshefte, Leiter des Liberalen Instituts Zürich), Dr. h.c. Reiner Kunze (Schriftsteller), StR Friedrich Denk (Deutschlehrer)
 
 

nach oben


Ihr Kommentar: Sie können diesen Beitrag kommentieren. Füllen Sie dazu die mit * versehenen Felder aus und klicken Sie auf „Kommentar eintragen“.

Sie können in Ihrem Kommentar fett und/oder kursiv schreiben: [b]Kommentar[/b] ergibt Kommentar, [i]Kommentar[/i] ergibt Kommentar. Mit der Eingabetaste („Enter“) erzwingen Sie einen Zeilenumbruch. Ein doppelter Bindestrich (- -) wird in einen Gedankenstrich (–), ein doppeltes Komma (,,) bzw. ein doppelter Akut (´´) werden in typographische Anführungszeichen („ bzw. “) umgewandelt, ferner werden >> bzw. << durch die entsprechenden französischen Anführungszeichen » bzw. « ersetzt.

Bitte beziehen Sie sich nach Möglichkeit auf die Ausgangsmeldung.
Für sonstige Diskussionen steht Ihnen unser Diskussionsforum zur Verfügung.
* Ihr Name:
E-Mail:
(Wenn Sie eine E-Mail-Adresse angeben, wird diese angezeigt, damit andere mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.)
* Kommentar:
* Spamschutz: refresh Image CAPTCHA Image
  Bitte tragen Sie die Zeichenfolge in das Feld rechts ein. Falls Sie Schwierigkeiten haben, sie zu erkennen, können Sie sich mit einem Klick auf die grünen Pfeile eine andere Zeichenfolge vorgeben lassen.
  TESTBETRIEB; das funktioniert noch nicht! Bitte wählen Sie zur Kommentareingabe wieder die neuesten Kommentare zuoberst aus.


Zurück zur vorherigen Seite | zur Tagebuchübersicht


© 2004–2018: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.

Vorstand: Reinhard Markner, Walter Lachenmann, Jan-Martin Wagner
Mitglieder des Beirats: Herbert E. Brekle, Dieter Borchmeyer, Friedrich Forssman, Theodor Ickler, Michael Klett, Werner von Koppenfels, Hans Krieger, Burkhart Kroeber, Reiner Kunze, Horst H. Munske, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Bernd Rüthers, Albert von Schirnding, Christian Stetter.

Webhosting: ALL-INKL.COM