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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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11.09.2005
 

Deutscher Sprachrat
Lebst du noch? Bitte melden!

Erinnert sich noch jemand? Der Deutsche Sprachrat, zur Ablenkung von der Rechtschreibreform gegründet, hat schon lange nichts mehr von sich hören lassen.
Auf der Internetseite tut sich nichts, die letzte Pressemitteilung ist zwei Jahre alt. War wohl nur ein Windei, wie schon vermutet.



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Kommentare zu »Deutscher Sprachrat«
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 11.09.2005 um 11.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#928

Man könne auch fragen: Lebt der Deutsche Sprachrat noch? Und wenn ja, was gedenkt er dagegen zu tun?
 
 

Kommentar von Christian Stang, verfaßt am 11.09.2005 um 13.47 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#929

http://www.gfds.de/aktuell.html

Der Weltjugendtag – auch ein Sprachenereignis

Der Deutsche Sprachrat, ein Zusammenschluss der Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden), des Goethe-Instituts (München) und des Instituts für Deutsche Sprache (Mannheim), weist darauf hin, dass der Weltjugendtag in Köln auch deshalb ein außergewöhnliches Ereignis war, weil er – anders als vergleichbare Veranstaltungen – vielsprachig war: Der Papst hat in verschiedenen Sprachen gepredigt, für die Lesungen, Gebete und Gesänge wurden viele Sprachen aus unterschiedlichen Regionen der Welt verwendet und es gab für die Teilnehmer einen ausgezeichneten Übersetzungsdienst. Dem Weltjugendtag kommt daher auch aus sprachpolitischer Sicht eine besondere Bedeutung zu.
 
 

Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 12.09.2005 um 14.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#935

Die von Christian Stang hier eingestellte Pressemitteilung schaffte es sogar bis in die Nachrichten, nach meiner Erinnerung hörte ich sie im DLF am 22.08.05.
 
 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 09.03.2007 um 23.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#7931

Deutschlandradio Kultur
Radiofeuilleton: Buchkritik, 12.02.2007

In alle Welt verstreut

Jutta Limbach (Hg.), "Ausgewanderte Wörter", Hueber Verlag, München 2006, 144 Seiten

Der Deutsche Sprachrat hat im Sommer 2006 die Fahndung nach dem Export ursprünglich deutscher Wörter in alle Welt international ausgeschrieben. In nur einem Vierteljahr gingen über sechstausend Nennungen ein, über hundert sind in diesem Buch abgedruckt. Allein die Erläuterungen sind im wörtlichen Sinn erbaulich.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/592237/
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2014 um 17.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#25626

Aus der nicht mehr gepflegten Website des Deutschen Sprachrates muß man wohl schließen, daß er nur noch dem Namen nach existiert. Der Zweck, von der Rechtschreibreform abzulenken, ist ja auch erfüllt.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2016 um 18.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#33075

Der verblichene Deutsche Sprachrat soll auf Anregung von Christian Gizewski gegründet worden sein. Das steht jedenfalls bei Wikipedia (dort auch Link zu einem von Gizewski entworfenen Sprachgesetz).
Seine kurze Tätigkeit entpricht aber, soweit erkennbar, nicht Gizewskis Vorstellungen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2020 um 05.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#42904

2018 veranstaltete der Deutsche Sprachrat (eigentlich IdS und GfdS) ein Kolloquium "Sprache – Macht – Gewalt".

Sprachkritik aus SPD-Sicht, wie am IdS zu erwarten, Objekt ist der Sprachgebrauch der Rechten. Die Formel vom "hilflosen Antifaschismus" drängt sich auf.

In der Öffentlichkeit scheint die Veranstaltung kaum beachtet worden zu sein. Es gab und gibt ja ständig irgendwelche Aktionen zu diesem Thema, und gesagt wird immer dasselbe.

Das Dach des Deutschen Sprachrates hätte es nicht gebraucht, aber vielleicht waren dort noch öffentliche Mittel abzugreifen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.12.2022 um 04.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=221#49979

Gremien fällt es bekanntlich schwer, sich aufzulösen, wenn ihre Aufgabe erfüllt ist. Beim Deutschen Sprachrat war es die Aufgabe, von der Rechtschreibreform abzulenken.

Inzwischen ist wieder eine Zeit vergangen, die Website des Sprachrates gibt es immer noch, und aufgelöst scheint er sich nicht zu haben, er ist nur einfach tot. Aber auch das fällt nicht auf, zumal das IdS in Mannheim auch sonst viel Totholz mit sich schleppt, so auch den Rat für deutsche Rechtschreibung. Dazu kommen die vielen Totgeburten, denen nicht einmal ein ordentliches Begräbnis gegönnt wurde. Den ganzen Laden auflösen geht aber anscheinend auch nicht.

Die verantwortlichen Politiker haben zwar aufgehört, die Rechtschreibreform als Erfolg zu feiern, aber es nicht über sich gebracht, sie als Mißerfolg zu bezeichnen. Man spricht einfach nicht mehr darüber. So läuft das überall. Es erklärt, warum man auch vom Gendern nicht wieder herunterkommt.
 
 

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