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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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22.10.2006
 

Die dänische Nationalflagge
Unhöfliche Silbentrennung Daneb-rog

Diese sinnlose Trennung ist immer noch gleichberechtigt neben der sinnvollen angegeben. Ein in Deutschland lebender Däne beklagte es schon in der "Süddeutschen Zeitung" vom 2.8.1997:
"Was haben die Deutschen mit dem Wort für unsere Fahne 'Danebrog' gemacht?" usw. Tja, das liegt eben daran, daß die Fremdworttrennung für diejenigen erleichtert werden sollte, die Wörter zu schreiben haben, die sie weder benutzen noch verstehen, also Fremdtexte nach Diktat. Es ist aber widersinnig, daß die Texte in einer Form erscheinen, die nicht den Absichten und dem Bildungsstand des eigentlichen Verfassers entsprechen, sondern dem Fassungsvermögen der Schreibkraft.



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Kommentare zu »Die dänische Nationalflagge«
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 22.10.2006 um 18.30 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=682#6492

Im neuen Duden findet sich auch die schöne Trennung: Cabrioli-
mousine. Dabei wäre für eine andere Trennung genug Raum gewesen.
Immerhin kann man dem Duden zugute halten (zugutehalten?), daß er sich selbst auf das vermutete Niveau seiner Leser begibt.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2017 um 04.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=682#35057

Zehn Jahre später: Da der Rechtschreibrat sich bisher nicht damit beschäftigt hat, verzeichnet der Duden immer noch:

"Von Duden empfohlene Trennungen: Da|ne|brog, Dan|ne|brog
Alle Trennmöglichkeiten: Da|ne|b|rog, Dan|ne|b|rog"

Früher war der Duden ein Despot, über den man sich manchmal ärgern konnte; heute ist er ein Speichellecker, dessen man sich schämen muß.
 
 

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