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Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 11.12.2023 um 09.02 Uhr verfaßt.
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„Der Staat soll gerecht, die Kirche soll barmherzig sein, heißt eine alte Regel. Wo es die Kirche für gerecht hält, Altenheimbewohner vor die Tür zu setzen, um Flüchtlingen, denen der barmherzige Staat die Miete zahlt, die Türen zu öffnen, da gilt die Regel allerdings nicht mehr. Man muss weder Rassist noch Populist, nicht einmal AfD-Mitglied sein, um diesen Rollentausch absurd zu finden.“ (Konrad Adam)
Soviel ich weiß, wurde niemand vor die Tür gesetzt. Meist handelt es sich um eine Umsiedlung aus überalterten Gebäuden. Vgl. https://dpa-factchecking.com/germany/230420-99-387164/
https://dpa-factchecking.com/germany/231122-99-42767/ u. a.
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Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 11.12.2023 um 08.28 Uhr verfaßt.
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=783#40541
und http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1042#48861
Diesen alten Fall greift die SZ auf ihrer ersten Seite noch einmal auf (11.12.23). Juristen, die täglich mit so etwas umgehen müssen, ist es peinlich, daß der Gesetzgeber den Aberglauben stärkt, indem er ihm aus vermeintlicher Menschenliebe entgegenkommt. Jedes Untergraben der Aufklärung ist meiner Ansicht nach schädlich, weil es anfällig macht für Verschwörungstheorien und andere Formen der Unvernunft. Davon haben wir mehr als genug. (Auch mit den Religionsgesellschaften wäre hier ein Wörtchen zu reden.)
Arthur Conan Doyles Freundschaft mit dem Zauberkünstler Harry Houdini soll daran zerbrochen sein, daß Doyle an Houdinis magische Begabung glaubte, während dieser auf seine handwerkliche Kunst stolz war.
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Theodor Ickler zu »Niedriger hängen!«
Dieser Kommentar wurde am 10.12.2023 um 14.25 Uhr verfaßt.
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Das ist wahr, und ich habe ja selbst immer wieder gesagt, daß eine "ideale Sprache" ohne Synonymie nicht erlernbar wäre, weil mangels Paraphrasenmöglichkeit auch keine Worterklärung möglich wäre. In dem zitierten Satz geht es allerdings nicht um Begriffserklärung, sondern ausdrücklich um die Zurückführung eines Sachverhalts auf einen anderen.
Skinner hat oft gesagt, daß man eine Tatsache nicht durch ein Konstrukt erklären kann, das man erst aus dieser Tatsache abgeleitet hat. Wenn einer einen Fehlschluß zieht, dann ist das zwar ein Fall seiner Fehlbarkeit, wird aber nicht durch dierses "erklärt" usw.
Fehlt noch, daß man eine Fähigkeit auf die "Kompetenz" zurückführt. (Tausendfach geschehen.)
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Manfred Riemer zu »Niedriger hängen!«
Dieser Kommentar wurde am 10.12.2023 um 11.19 Uhr verfaßt.
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Wenn es reine Wortwiederholungen sind, oder anderweitig zu offensichtliche Tautologien, wird man sie nicht verwenden.
Wird ansonsten das gleiche nur mit anderen Worten gesagt, könnte es zumindest den Sinn haben, es eben noch einmal anders zu erklären. Vielleicht sind solche Tautologien dann auch nicht ganz sinnlos.
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Theodor Ickler zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 10.12.2023 um 10.31 Uhr verfaßt.
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Vor einiger Zeit hatte ich mal zitiert: However, when a normal person imagines a rose, she does not literally hallucinate a rose; what she experiences is typically a faint, ghostlike impression of one.
Wenige Jahre zuvor hätte der Autor die "Person" mit he wiederaufgenommen. Wie man sofort sieht, ist durch die Änderung nichts gewonnen. Wenn die feministische Theorie stimmte, wäre statt der Frau nun der Mann "unsichtbar" gemacht. Sollte es aber darauf hinauslaufen, zwecks ausgleichender Gerechtigkeit ein generisches Femininum einzuführen, so wird der Versuch scheitern. Das weiß der Verfasser natürlich auch; er tut sich selbst einen Zwang an, um der gegenwärtigen Mode zu genügen. Das ist nicht besonders achtenswert. Man braucht ihn aber sowieso nicht zu lesen.
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Theodor Ickler zu »Niedriger hängen!«
Dieser Kommentar wurde am 10.12.2023 um 09.45 Uhr verfaßt.
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„Der Psychologe Daniel Goleman führt unfreiwilliges Außenseitertum bei Kindern hauptsächlich auf mangelnde emotionale und soziale Kompetenz zurück.“ (usw., Wikipedia Außenseiter)
Man weiß wie so oft nicht, ob es sich hier nicht um bloße Tautologien handelt wie bei Molières "virtus dormitiva". Schwache Kontakte kommen von der Kontaktschwäche.
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Wolfram Metz zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 09.12.2023 um 20.41 Uhr verfaßt.
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In der »Lage am Morgen« auf Spiegel Online (9.12.23) läßt sich Philipp Wittstock vielsagend eine Pointe entgehen. Er meint, Söder mit dessen eigenen Waffen schlagen zu können, indem er ihn mit den Worten zitiert: »Jede und jeder darf Sprache verwenden, wie sie und er will.« Jetzt wolle Söder selbst Sprechverbote erteilen, das passe nicht zusammen, wer denn jetzt hier die Verbotspartei sei, usw. Die eigentliche Steilvorlage in Söders Äußerung hat er offenbar nicht erkannt. Politiker und Journalisten haben das feministische Funktionärsgendern derart verinnerlicht, daß sie es gar nicht mehr als Gendern wahrnehmen. Jedenfalls nennen sie es nicht mehr so, da sind sie sich auffallend einig. Über die umständlichen Doppelformen – erst gestern sprach ein Gewerkschaftsfunktionär in ein und demselben Satz von »Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern« und »Eisenbahnerinnern und Eisenbahnern« – soll möglichst geschwiegen werden. Daß sie auf demselben Denkfehler beruhen wie die Sternchen, wird nicht verstanden oder aber achselzuckend in Kauf genommen.
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Theodor Ickler zu »PISA«
Dieser Kommentar wurde am 09.12.2023 um 14.39 Uhr verfaßt.
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Schon nutzen einige Politiker die Gelegenheit, ihre Lieblingsidee auf PISA zu stützen, auch wenn sie gar nichts damit zu tun hat. Z.B. das Bildungswesen in die Zuständigkeit des Bundes zu überführen (was praktisch bedeutet, daß man die Länder gleich ganz auflösen könnte; zunächst aber die Aufhebung des verbliebenen Wettbewerbs). Den Lehrermangel und das Problem mit den Ausländerkindern behebt man so natürlich auch nicht.
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Germanist zu »PISA«
Dieser Kommentar wurde am 09.12.2023 um 14.30 Uhr verfaßt.
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Warum werden nur die Schüler getestet? Die Vermittlung von Mathe-Verständnis liegt auch an den Lehrern. Und die sollen aussortieren. Vom Fördern lebt die Nachhilfe-Industrie (wenn die Eltern sie sich leisten Können). Gerade gute Mathematiker können sich nicht vorstellen, warum manche Schüler Mathe-Verständnisprobleme haben.
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Wolfram Metz zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 08.12.2023 um 23.52 Uhr verfaßt.
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Zu #52317 und früheren Beiträgen:
Der Herr und die Dame, die den famosen »Genderator« betreiben, Herr und Frau Sievers, sind promovierte Linguisten. Neben der kostenfreien gibt es auch eine kostenpflichtige Version. Überdies kann man ihr Unternehmen auch »mit einer 100%igen Transformation in eine genderneutrale Sprache beauftragen«. Was die beiden persönlich vom Gendern halten, lassen sie wohlweislich offen:
»Das Angebot ist als ebensolches zu verstehen. Mit ihm werden keinerlei politische Interessen verfolgt und es sind daraus auch keine ableitbar. Soll heißen: Das Team von genderator.app spricht sich mit dem Angebot weder für noch gegen eine genderneutrale Sprache aus. Wer das Angebot nutzen möchte, kann dies tun – wem es nicht zusagt oder zuwiderläuft, möge es ignorieren.« (https://www.genderator.app/g/faq.aspx)
Mal sehen, vielleicht bringen die beiden ja auch noch eine App zur Entgenderung gegenderter Texte heraus, sofern es eine entsprechende Nachfrage gibt.
Im Diskussionsforum erwehrt sich Herr Dr. Sievers nach Kräften der Geister, die er rief. Da setzen besonders Eifrige mit ihren Vorschlägen für noch diskriminierungsfreiere Wortbildungen einen Schelm auf anderthalbe. Wer mal wieder herzhaft lachen will, findet hier Gelegenheiten im Überfluß: https://www.genderator.app/diskussion/index.aspx
Manche auffallend selbstbewußt vorgetragene Forderung ist derart absurd, daß ich nicht sicher bin, ob da nicht auch einige Trolle am Werke sind. Aber ich halte inzwischen alles für möglich, auch daß solche Äußerungen ernst gemeint sind.
So möge etwa eine Kochsendung bittschön in »kulinarisches TV-Format« umbenannt werden. Den Hinweis von Herrn Sievers, daß eine Kochsendung nicht eine Sendung sei, in der Köche zu sehen sind (auch wenn das oft der Fall sei), sondern eine Sendung, in der gekocht wird, läßt der angelockte Sprachreiniger natürlich nicht gelten.
Jemand schreibt: »Vorschlag zur geschlechtslosen, nicht-diskriminierenden und non-binären Bezeichnung von „Martinsumzug“, „Martinsfest“, Alternativen: „Laternenumzug“, „Lichterfest“, „Mantelteilungsumzug bzw. -fest“«
Antwort von Herrn Sievers: »Was soll an Martinsumzug diskriminierend sein? Die Einlassung, dass es einen nonbinäre Bezug gäbe, ist noch absurder. Es gab diese Figur (oder sie ist wie bei »Betty Bossy« eine fiktive Figur) nun mal mit Geschlecht, die Sie nicht zu kritisieren haben, auch dann nicht, wenn Sie einer anderen oder gar keiner Religion angehören. Ist etwas an »Martin Luther King« diskriminierend? Wenn Sie Offenheit fordern, sollten Sie dies grundsätzlich tun und auch selbst leben.«
Ein*e andere*r schreibt: »Als nicht-binäre Person möchte ich nicht "verarztet" werden, besser wäre der Begriff "medizinisch behandelt"« [Interessant, hier geht es nicht einmal darum, daß eine sich als nichtbinär definierende Person nicht als »Arzt« bezeichnet werden möchte, sondern darum, daß sie Anspruch darauf erheben zu können meint, daß beispielsweise eine Ärztin sich den Satz verkneift: »So, dann wollen wir Sie mal verarzten.«]
Sievers: »Mit Ihrem Kommentar […] nehmen Sie sich einer Gruppe an, die bisher ausgeklammert worden ist: Verben bzw. ihre Stämme und in der Folge substantivierte Verben etc. Wenn Sie auch Stämme gendern möchten, werden Sie ganz erhebliche Probleme bekommen, wenn Sie sie nicht paraphrasieren können. Einbürger*innenung? Irgendwo sollte der Verstand eine Grenze setzen.«
Replik des Anonymus (oder Kommentar eines anderen Anonymus): »Da das Wort "Einbürgerung" wie Sie richtig anmerken nicht gegendert werden kann, sollte man doch auf alternative Schreibweisen ausweichen. Das ist doch Sinn und Zweck einer Plattform wie GENDERATOR. Ohne dass dem Verstand eine Grenze gesetzt wird, könnte man doch für "Einbürgerung" inklusiv und genderneutral einfach "Ein-Bevölkerung" schreiben (Verb: einbevölkern).«
Diskussion zum Suchwort »Partner«:
Anonymus: »Ehe-, Lebens- oder Sexual-PartnerIn haben als Ersatzform lediglich die umgangssprachliche Form "bessere Hälfte". Ein Wort, das in meinen Kreisen weit verbreitet ist, ist "Beziehungsperson". Eine, wie ich finde, angenehmere Alternative.«
Anonymus: »Sorry, aber wie unterirdisch ist das denn?? Ich habe bald Hochzeitstag und lade meine Frau zu einem richtig tollen und angemessenen Abend ein. So etwas macht man für eine Partnerin (!). Vergegenwärtigen Sie sich mal den Begriff Partner oder Partnerschaft, dann werden Sie sehen, dass es zutiefst respektlos ist, den Menschen an seiner Seite lediglich als Beziehungsperson zu bezeichnen. Wenn ich meine Frau Dritten gegenüber als "meine Beziehungsperson" vorstelle kann ich (zu recht) meine Koffer packen. Ich hoffe, die Kreise, in denen Sie sich befinden, bleiben in sich geschlossen. Unfassbar.....«
Anonymus: »Also Ihre Frau sollte nicht so empfindlich aufs Gendern reagieren wie Sie oder Stimmung gegens Gendern machen. Ihre Frau könnten Sie ja statt als „bessere Hälfte“ als „Beziehungsmensch“ oder „Beziehungshälfte“ oder „geehelichter Mensch“ oder „Ehemensch“ bezeichnen. Dann klappt’s auch mit dem Hochzeitstag.«
Anonymus: »zum Suchwort ›profi‹: Endungen auf -i seien geschlechtergerecht – finde ich für den/die Fußball-Profi nicht überzeugend.«
Herr Sievers: »Nicht die Profi, sondern stets maskulin: Elke ist ein Fußball-Profi […]. Genus ist nicht gleich Sexus (natürliches Geschlecht). […]«
Na bitte, warum nicht gleich so?
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Theodor Ickler zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 08.12.2023 um 17.01 Uhr verfaßt.
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„eine Herausforderung für jeden Geiger und jede Violinistin“ (Musikkritik der SZ 8.12.23)
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Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 08.12.2023 um 15.07 Uhr verfaßt.
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Ich erinnere mich gern an Oslo. Dort habe ich auch zum erstenmal ein Wal-Schnitzel gegessen. (Es war übrigens nicht so groß wie ein Bettlaken.) Nun lese ich:
„In Oslo ist der öffentliche Verkehr komplett zusammengebrochen. Schuld daran sind die 183 neuen Elektrobusse der Stadt, die der eisigen Kälte nicht gewachsen sind.“
Stimmt denn das? Bisher steht es anscheinend nur im einschlägig bekannten exxpress.at, und die Klientel nutzt es, um heftig gegen die Elektromobilität zu polemisieren.
In Oslo ist es zur Zeit kaum kälter als in Erlangen.
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