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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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Manfred Riemer zu »„Sprachproduktion“«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 21.55 Uhr verfaßt.

Wenn die Idee wegfällt, was ist es dann, das wir im Kopf hin und her wälzen, im stillen aus verschiedenen Gesichtspunkten analysieren, verwerfen, neu durch"denken", bevor wir es endlich (nach einigen Sekunden oder nach Tagen) aussprechen? Kann man diesen langen inneren Dialog nicht auch eine Folge von Ideen oder (stillen) Einzelaussagen nennen?


Theodor Ickler zu »„Sprachproduktion“«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 11.57 Uhr verfaßt.

„Am Anfang des Sprechaktes steht eine Idee, allerdings nicht notwendigerweise genau eine. Häufig schwirren uns mehrere Ideen gleichzeitig durch den Kopf. Es kann sich um mehrere Dinge handeln, die wir sagen wollen, aber auch um Dinge, die wir nicht sagen wollen, die uns aber nichtsdestoweniger gleichzeitig mit dem Sprechen durch den Kopf gehen. Eine von den Ideen wählen wir zur weiteren Bearbeitung und sprachlichen Umsetzung aus; die konkurrierenden Ideen unterdrücken wir, mindestens im Hinblick auf die sprachliche Umsetzung.“ (Christian Lehmann https://www.christianlehmann.eu/ling/ling_theo/)

Als Beweis werden Versprecher angeführt. Sie zwingen allerdings nicht zur Annahme von „Ideen“, was immer das sein mag.

Aus naturalistischer Sicht fällt die „Idee“ weg – auch wenn unsere alltagspsychologische Ansicht noch so vertraut ist, daß Sprache dazu dient, Gedanken auszudrücken.


Manfred Riemer zu »Alles englisch«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 11.49 Uhr verfaßt.

Ansonsten wäre vielleicht im Falle einer Aussage, Information o.ä. "weitergeben" eine bessere Übersetzung als "teilen".


Manfred Riemer zu »Alles englisch«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 11.25 Uhr verfaßt.

Diese Bedeutung von "teilen" (to share) verlangt im Deutschen eigentlich eine präpositionale Ergänzung: teilen mit jemandem. Die Irritation bzw. der Anglizismus besteht darin, daß diese notwendige Ergänzung weggelassen wird.


Erich Virch zu »Alles englisch«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 09.44 Uhr verfaßt.

Mir scheint "mitteilen" nicht ganz die Bedeutung des neuen "sharing" zu treffen. Wie der treuherzige Reim "sharing is caring" deutlich macht, bietet man der Netzgemeinde eher etwas zur Teilhabe an. Sehr praktisch: anders als ein Kuchen nimmt das Geteilte nie ab, der Edelmut kostet den Spender nichts. Unklar ist jetzt allerdings, ob der Neffe zur Aussage seines Onkels steht, oder ob er sie nur herumzeigt.


Theodor Ickler zu »Alles englisch«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 06.50 Uhr verfaßt.

Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1399#42338

Dieses "teilen" hat sich seither sehr schnell weiterverbreitet:

„Ein Neffe Donald Trumps veröffentlicht ein Buch und teilt darin eine schockierende Aussage des Ex-Präsidenten.“ (25.7.24)

Ich werde mich wohl nicht mehr daran gewöhnen.


Theodor Ickler zu »Stilistische Pracht«
Dieser Kommentar wurde am 26.07.2024 um 04.18 Uhr verfaßt.

Noch mal zum neuen Büchnerpreisträger Oswald Egger (nie gehört): Die Süddeutsche Zeitung lobte etwas säuerlich die Unlesbarkeit (oder war es gar kein Lob?). In der ZEIT fand Volker Weidermann die Auszeichnung des Unsinns skandalös, gerade im Vergleich mit Büchner selbst, während ein anderer Redakteur rühmte, Eggers Texte seien „alles andere als verständlich“. Es handele sich um sprachliches „World Building“ und nicht um „Nature Writing“.


Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 25.07.2024 um 18.40 Uhr verfaßt.

Ich kann nur sagen, was ich vom Sansktit kenne, und habe mich im übrigen darauf verlassen, daß es wirklich vom Lotus kommt und nicht von der "Liebe" mit langem a wie in Kamasutra. Ein Beiname der Göttin Lakshmi soll kamalâ mit langem a am Ende sein. Die kurzen a werden im Sanskrit so ähnlich wie unser Murmelvokal gesprochen.
Was aus all dem in amerikanischen Mündern wird, kann ich nicht sagen.
Habe mir übrigens gerade die Autobiographie von Kamala Harris bestellt. Sie soll ja planen, als Präsidentin kleine Kinder zu schlachten und – man denke an ihre Abstammung von Kannibalen – bei Orgien im Weißen Haus zu verspeisen. Auch um Platz für noch mehr Verbrecher aus Mexiko usw. zu schaffen. Das will ich mal nachprüfen.


Wolfram Metz zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 25.07.2024 um 16.50 Uhr verfaßt.

Wobei das a laut Wikipedia nicht wie in Pamela, also mit [æ], ausgeprochen wird, sondern mit langem [ɑ:]. Auf Youtube findet man verschiedene Videos, in denen sie ihren Namen selbst ausspricht, beispielsweise hier: https://youtu.be/H-vxmBBbWEg?t=12 und hier: https://www.youtube.com/watch?v=1U11vEbv2Lg&t=29s. Ich höre irgend etwas zwischen den beiden genannten Lauten, und zwar halblang, aber ich weiß auch, daß man oft hört, was man zu hören erwartet. Stelle ich mir die eine Variante vor, höre ich sie beim Abspielen auch, stelle ich mir die andere Variante vor, höre ich die. Nur daß die Betonung auf der ersten Silbe liegt, scheint klar zu sein.

Merkel hat auch einmal klargestellt, daß ihr Vorname auf der zweiten Silbe betont werde, trotzdem haben viele, wenn nicht die meisten, ihn auf der ersten betont.


Erich Virch zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 25.07.2024 um 11.35 Uhr verfaßt.

Kamala also auf der ersten Silbe. Und ich bin ausgerechnet den Trumpisten auf den Leim gegangen, danke für den Hinweis!


Wolfram Metz zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 25.07.2024 um 09.36 Uhr verfaßt.

»Wir sind eine Nation der Verheißungen und Möglichkeiten, der Träumer und Macher – der gewöhnlichen Amerikaner, die außergewöhnliche Dinge tun.« So wird Joe Biden heute in den Medien in deutscher Übersetzung zitiert. Jetzt stellen Sie sich diesen Satz bitte gegendert vor.


Theodor Ickler zu »Niedriger hängen!«
Dieser Kommentar wurde am 25.07.2024 um 06.43 Uhr verfaßt.

Ob Taxifahrer oder Gläubige – die Neurosophen übersehen regelmäßig einen bekannten Zusammenhang. Ich hatte schon zitiert:
„Wer an Gott glaubt, verwendet mehr Hirnzellen für Mitgefühl als für analytisches Denken. Das Gehirn von Atheisten arbeitet genau andersherum. Dadurch sind sie intelligenter, aber auch kaltherziger. Diese Eigenschaften definieren auch Psychopathen.“ (focus.de 25.3.16)
Soweit dies überhaupt Sinn hat, könnte es das Gegenteil beweisen. Je schwerer ein Verhalten fällt, desto mehr Hirnzellen beansprucht es. Routinebildung besteht gerade darin, den Anteil der beteiligten Hirnregionen zu reduzieren.


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